Pressespiegel unseres 18. Programms "Wir wracken ab!"

Kabarett: Schüler wracken ab

Auch drastische Stilelemente kamen vor: Die Schützen im „Wald“ passten genau auf, wer ihren Weg kreuzte. (Foto Uwe Schinkel)
Auch drastische Stilelemente kamen vor: Die Schützen im „Wald“ passten genau auf, wer ihren Weg kreuzte. (Foto Uwe Schinkel)

von Julia Perkowski

Der Kabarettungsdienst spielte am Wochenende unter dem Motto „Wir wracken ab“– mit neuem Programm, in neuem Look.

 

Wuppertal. Frisch saniert und mit neuem Programm präsentierte sich am Samstag der Kabarettungsdienst in der Aula des Ganztagsgymnasium Johannes Rau. „Wir wracken ab“ ist für diese Saison Thema und zeigt ein Programm der ersten Klasse, von denen sich manch alter Hase im Showbusinness noch eine Scheibe abschneiden kann.

 

An aktuelle Geschehnisse angepasste Sequenzen wie der „Wahlkrampf“ waren Thema auf der Bühne, wo sich die Schüler auch mit der Abwrackprämie sowie mit Dauerbrennern wie Zwangsehe und Geschlechterkampf auseinandersetzten.

 

„Die Ideen stammen von den Schülern. Die Ausarbeitung bis hin zum fertigen Stück machen wir dann zusammen,“ erklärt Kabarettungsdienstleiter Michael Brischke.

 

Ein Lacher jagte den nächsten – das war gutes Kabarett

 

Dass sich Schüler zwischen 15 und 21 Jahren für die Bankenpleite in den USA, den aktuellen Wahlkampf und die Problematik von HartzIV interessieren, scheint vielleicht nicht unbedingt üblich, entlockte den Zuschauern jüngst aber dennoch – oder gerade deswegen – einen Lacher nach dem anderen. Die Premiere war gut umgesetztes Kabarett.

 

Auf den Zuschauerbänken gab es mit Blick auf die Bühne denn auch viel zu erleben: Etwa wollten die „Osama-Brothers“ mit einer Pleite à la Lehmann-Brothers die Welt in den Terror stürzen und wurden dabei von allerlei Managern in Sachen „bombensichere Anlagen“ gut beraten.

 

Der „Schutzschirm für Schützen“ indes thematisierte die Debatte über Jungschützen und die Stellung der Schützenvereine in der heutigen Gesellschaft. „Wir bringen auch den jüngsten Mitgliedern einen gesunden Umgang mit der Waffe bei“, hießt es sinngemäß – und auch die Spaziergänger im Wald mussten sich nicht mehr vor Angriffen schützen, passten doch die Schützen jederzeit auf sie auf.

 

Der Kabarettungsdienst hat gerade eine „Renovierungsphase“ hinter sich: 1993 gegründet, wurde jetzt mit Hilfe von Eigeninitiative und Sponsoren eine Spielreise nach Baden-Württemberg organisiert, wo die Schüler acht Tage lang ihr Können zeigen und erweitern konnten. Neue T-Shirts und ein neu gestaltetes Programmheft, in Farbe und nicht mehr in Schwarz-Weiß, dokumentieren den vollzogenen Wandel der Gruppe.

 

Wer seine Lachmuskeln mit Hilfe des Kabarettungsdienstes strapazieren möchte, hat dazu noch zahlreiche Gelegenheiten – hier die weiteren Termine: Donnerstag, 1. Oktober, 20 Uhr, Haus der Jugend Barmen (LCB); Dienstag, 6. Oktober, um 20 Uhr im TiC-Theater; Freitag, 30.Oktober, 19.30Uhr, Hauptfeuerwache, Alarmhalle an der August-Bebel-Straße; Donnerstag, 5.November, 20Uhr, Börse (Wolkenburg 100); 22.Januar 2010, 19.30Uhr Färberei (Stennert 8); 30.Januar 2010, 19.30 Uhr, Ganztagsgymnasium Johannes Rau.

 

In der Umgebung spielen die Schüler am 10. November um 19.30Uhr im Humboldt-Gymnasium Solingen (Humboldtstraße 5) sowie am 27.November um 19.30Uhr in der Gesamtschule Hattingen (Marxstraße 99).

 

WZ-Wuppertal, 21.9.2009 (nach http://www.wz-newsline.de/?redid=633832 )

Neue Aufführungen geplant

Die Arbeit des „Kabarettungsdienstes“ geht weiter. Nachdem ab Dezember alle Aufführungen des Kabaretts des Johannes Rau Gymnasiums wegen Erkrankung seines Leiters abgesagt wurden, steht jetzt der Fortbestand fest. Das soll gefeiert werden. Aufführung des Programms „Wir wracken ab!“ ist am Samstag, 30.Januar, 19.30 Uhr in der Aula des Gymnasiums.

 

Westdeutsche Zeitung, Wuppertal, 28.1.2010