Pressespiegel des 26. Programms und von Michaels Abschied

Premierenkritik der WZ

Kabarettungsdienst deckt politische Floskeln auf

Von Tanja Heil (http://www.wz.de/lokales/wuppertal/stadtteile/barmen/kabarettungsdienst-deckt-politische-floskeln-auf-1.2530041)

 

Schüler feierten mit ihrem neuen Programm am Johannes-Rau-Gymnasium Premiere.

 

 

Die Parteien wurden selbstredend auch aufs Korn genommen.

 

 

Foto:

G.Bartsch

 Barmen. „Unser Leiter geht in Ruhestand - na und?!“ singen die Schüler als Zugabe. 26 Programme hat der Kabarettungsdienst am Johannes-Rau-Gymnasium unter der Leitung von Michael Brischke erarbeitet. Jetzt übergibt er mit seinem Ruhestand die Truppe an Karolin de Nocker und Sebastian Paas. Das neue Programm „Verschleierungs- und Ver(m) Dummungsverbot“ haben alle gemeinsam vorbereitet.

 

Mit beeindruckender Bühnenpräsenz und beachtlicher Aussprache treten die elf Schüler zwischen 13 und 18 Jahren auf die Bühne der Schulaula. Die derzeitige Politik, aber auch der Schulalltag bieten ihnen reichlich Stoff. „Mit Verdummung lässt sich gut regieren“, erkennen sie in ihrem Titelsong und karikieren bekannte Politiker. Musikalisch wird Brischke sicherlich fehlen mit seinen an Kurt Weill orientierten Kompositionen und seiner schnell auf Unvorhergesehenes reagierenden Klavierbegleitung.

 

Die Menschenwürde tritt in blutbeflecktem Kleid auf und entlarvt die Vorhaben der Politiker, die Flüchtlinge bereits in Afrika aufzuhalten. Zwei Kinder unterhalten sich darüber, wer eigentlich ein richtiger Deutscher sei? Der, der das bessere Deutsch spricht oder der, dessen Eltern und Großeltern auch schon hier geboren sind? Vorurteile werden haarscharf auf den Punkt gebracht und Floskeln aufgedeckt. Zum Nachdenken regt auch die Nummer „Ich bete, weil...“ an: Verteilt im Raum stehen die Darsteller und nennen verschiedene Gründe fürs Beten: um Aufmerksam zu erregen, aus eigenem Bedürfnis, oder weil einfach alles besser als Schule ist.

 

Schüler bieten erfrischenden Blick auf politische Themen

 

Oder die Schüler drehen den Spieß einfach um und spielen zwei Integrationsbeauftragte in Syrien, die nun deutsche Flüchtlinge an die dortige Gesellschaft anpassen sollen.

 

Das Zusammenspiel von sozialer Herkunft und Schule liegt den Schülern deutlich am Herzen. „Zehn kleine Grundschüler“ singen sie und führen Gründe an, warum diese nicht aufs Gymnasium können: keine Deutschkenntnisse, keine kümmernden Eltern, keine Nachhilfe. Sie lassen im Stil einer Nachrichtensendung einen Schulleiter auftreten, der beteuert, kein Drogenproblem zu haben. Gleichzeitig zeigen die Kabarettisten in immer wieder neuen Standbildern das Gegenteil.

 

Ideenreich und selbstbewusst gestaltet die Kabarettgruppe den gut zweistündigen Abend. Nur selten gibt es kleine Hänger. Die Schüler bieten einen erfrischenden Blick auf viele politische und gesellschaftliche Themen. Um diese auch weiträumig zu streuen, führt der Kabarettungsdienst sein Programm bis Februar im ganzen Stadtgebiet auf.

 

 

HEINZ - online

Kabarettungsdienst

 

Freche Eigenproduktion

 

Unter der Leitung des charismatischen Urgesteins Michael Brischke.

Mit seinen zukünftigen Nachfolgern Karolin de Nocker und Sebastian Paas, die die Schülerkabarettgruppe in Zukunft zu zweit führen sollen, ist die aktuelle 26. Ausgabe unter dem Titel „Verschleierungs- & Ver(m)Dummungsverbot“ noch einige Male zu sehen. Die Truppe bietet eine frisch-freche, musikalisch untermalte Eigenproduktion. Dabei nimmt das talentierte Schüler-Ensemble der Jahrgänge 9-12 des Wuppertaler Ganztagsgymnasiums Johannes Rau gesellschaftspolitische Schieflagen aufs Korn. „Die Internationale der Nationalisten & Populisten – bei uns live“, „An deutschen Schulen gibt es KEIN Drogenproblem – ehrlich!“, „Ein besonders hirnloser Anschlag“ und zahlreiche weitere Nummern sind zu sehen.                                           dt

 

http://www.heinz-magazin.de/artikel/Kabarettungsdienst

 

 

WZ-Bericht zur Derniere am 9.2.2018

 Wuppertal

 

 Michael Brischkes letzte Kabarettung

36 Jahre lang hat der Spielleiter seine komödiantischen Schüler angeleitet – nun die Derniere.

Von Friedemann Bräuer

Der Kabarettungsdienst zeigte noch einmal, wie bissiges Schülerkabarett mit selbst geschriebenen Texten aussehen kann.                           Foto: Stefan Fries

 

Barmen. Eine „Derniere“, eine letzte Vorstellung, gibt es am Ende jeder Spielzeit für alle Künstler-Gruppen. Doch für den Kabarettungsdienst, das Schüler-Kabarett des Johannes-Rau-Gymnasiums, war es am Freitagabend ein wenig anders. Für Michael Brischke, seit 36 Jahren Spielleiter des Kabarettungsdienstes und der Putzkolonne, dem „Brettl“, des Gymnasiums Kothen, war es das Finale seiner Aktivitäten in dieser Position. Darum schien es dem Publikum in der ausverkauften Aula des Johannes-Rau-Gymnasiums eine Herzensangelegenheit zu sein, Brischke, den väterlichen Berater, Lehrer, Regisseur und einfühlsamen Mann am Klavier, mit stehenden Ovationen zu verabschieden.

Die frechen Sätze stammen aus der Feder der Jugendlichen.

 

 

Vorher hatte seine „Elf von der Siegesstraße“ in der zwölften Vorstellung dieser Saison noch einmal alles gegeben beim „Verschleierungs- und Verdummungsverbot“. Gleichermaßen wurden Lacher wie Nachdenkliches und Betroffenheit produziert, wurde auch vor Bitterbösem nicht Halt gemacht und das Zeitgeschehen aus Sicht der 13- bis 18-jährigen Mädchen und Jungen karikiert.

 Michael Brischke geht in die Comedy-Pensionierung.           Archivfoto Schinkel

 

Es waren dieselben Jugendlichen, die noch Minuten vor der Vorstellung munter mit den Zuschauern plauderten, Getränke verkauften und Eintrittskarten abrechneten. „Wir sehen das ganz entspannt“, so Michael Brischke, und Nermine Chihi (14) gab lediglich zu: „Vor der Premiere waren wir schon etwas aufgeregt“, während der in Männer- und Frauenrollen gleichermaßen brillierende Noah Schmidt (16) gleichfalls keinerlei Lampenfieber zeigte.

 

Auffällig: Beim rund zweistündigen Programm gab es keine Hänger. Die frechen Sätze perlten den jungen Kabarettisten nur so von den Lippen. „Das kommt daher, weil die Mädchen und Jungen ihre eigenen Texte vortragen und die mit Überzeugung vertreten.“ Die bissigen, mit viel mimischer Begabung vorgetragenen einzelnen Sketche stammen alle aus den Federn der Jugendlichen.

 

Sind sie nicht manchmal zu provokant? Der 65-jährige Lehrer sieht das nicht so: „Nein, das regelt die Gruppe unter sich. Da muss ich nicht eingreifen. Vor ein paar Jahren gab es einige, die für die totale Freigabe von Drogen rieten. Das wurde dann nach Diskussionen untereinander wieder entschärft.“ Drogen waren eins der Themen in der Nummer „An deutschen Schulen gibt es kein Drogenproblem – ehrlich!“ Natürlich bekam auch die Politik ihr Fett ab, hatten „Jamaika“ und die „drohende“ Groko, Wendehals Martin Schulz und die Kanzlerin mit der Raute doch ausreichend Stoff für Bissiges, Boshaftes und zum Lachen reizendes geliefert. „Die Nummer „Wer wird die Kanzler-Voice of Germany haben wir fünfmal aktualisiert“, verriet Michael Brischke, der am Klavier die perfekte Begleitung zu der unterhaltsamen Show lieferte. „The show must go on“, heißt es für den Kabarettungsdienst, bei dem Michael Brischke im Gegensatz zur „ewigen Angela“ gleich vier Nachfolger ausgewählt und herangebildet hat. „Jetzt werden wir viermal besser“, hieß es in der Zugabe, „Unser Leiter geht in den Ruhestand, na und?“ ironisch. Aber den gleichfalls nach Erreichen des Schulziels ausscheidenden „Seniorinnen“ Sophia Brischke und Antonia Massmann, beide 18 Jahre alt, war es anzusehen, dass der Abschied schwerfiel.

 

KABARETTUNGSDIENST

TERMIN Am 21.April wird der „Kabarettungsdienst zusammen mit der „Putzkolonne“ des Gymnasiums Kothen den langjährigen Leiter beider Schüler-Kabaretts, Michael Brischke, i Rahmen einer großen Feier im Johannes-Rau-Gymnasium verabschieden. Seit seiner Gründung hat das Schüler-Kabarett von der Siegesstraße 315 Aufführungen in Wuppertal und 36 anderen Städten gegeben

 

Wuppertaler Rundschau 28.3.2018

Michael Brischke mit seiner Tochter Sophia – beide verlassen jetzt das Johannes-Rau-Gymnasium. Foto: Conrads

 

Kabarettungsdienstschluss“

 

Im Februar feierte der Autor, Regisseur und Musiker Michael Brischke mit seinem 26. Programm „Verschleierungs- und VermDummungsverbot“ kabarettistischen Abschied aus dem Johannes-Rau-Gymnasium. In 27 Kabarett-Jahren hat er 500 Schüler begleitet.

 

Von Klaus-Günther Conrads

 

Unterbarmen. Es ist eine stolze und bunte Bilanz: 1968 hatte Brischke Kabarettpremiere mit den „Kettwichten“ im Essener Stadtteil Kettwig. 1981 begann die „Kothener Putzkolonne“ im Unter-

 

barmer Gymnasium. 1993 Abschied nach 150 Auftritten des Schulkabaretts mit über 100 Akteuren in 12 Jahren. -Im gleichen Jahr erblickte der „Kabarettungsdienst“ im Gymnasium Siegesstraße, das später nach Johannes Rau benannt wurde, das Licht dr Unterhaltungswelt. 2011 wird mit drei anderen Schülerkabaretts das Festival „30 Jahre Kabarett in Wuppertal“ gefeiert. Aufführungen gab es in vielen deutschen Orten. 1995 Mitwirkung am ersten Wuppertaler Theatersommer.

 

Michael Brischke wurde 1952 in Hamburg geboren, doch schon ein Jahr später musste er mit seinen Eltern in das damals noch selbständige Städchen Kettwig an der Ruhr umziehen.

 

Nach einem Referendariat am Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium zog der Lehrer 1979 nach Wuppertal und lehret am Gymnasium am Kothen, das er mit dem Kabarettvirus infizierte. Genauso wie das benachbarte Gymnasium Siegesstraße, in dem der Lehrer für Sport, Literatur und evangelische Religionslehre 1993 startete. Jetzt ist Michael Brischke in den Ruhestand gegangen. Bilanz: 327 Aufführungen mit 132 Beteiligten in 25 Jahren. Mit ihm zusammen schied auch Tochter Sophia aus, die eine Ausbildung zur Goldschmiedin begonnen hat.

 

In den vielen Jahren als Lehrer und „Kabarettvater“, als er Oberstufenschüler mit entsprechendem komödiantischem Talent suchte, hat Michael Brischke 500 junge Menschen erlebt und blickt zurück: „Sie haben an Selbständigkeit, politischem Bewußtsein, Kreativität, Bühnenpräsenz, Kabarettgesang, Ensemblefähigkeit gewonnen und sind Satireautoren geworden. Wegen der wesentlichen Fähigkeiten ist jeder und jede eine eigene Persönlichkeit.“

 

Über das Familien-Faible für Kabarett haben sich Vater Michael und Mutter Melanie sehr efreut. Sohn Joscha und Tochter Sophia wechselten sogar vom Carl-Duisberg-Gymnasium und von der Gesamtschule Langerfeld zur Siegesstraße, um mit dem Papa aufzutreten. 2014 stand Joscha zum letzten Mal und Sophia erstmals gemeinsam mit ihm auf der Aulabühne.

 

Fakten: Kabarettist beibt man offensichtlich lebenslang. Während derVater des 1986 gegründeten CDG_Schülerkabaretts „Die Unerbittlichen“, Wolfgang Diepenthal, auch lange nach der Pensionierung weitere Programme geschrieben und moderiert hat, denkt Michael Brischke über ein Soloprogramm nach.

WZ-Wuppertal zur Abschiedsfeier für Michael am 21.4.2018

 

Kabarettungsdienst:

Abschied von Brischke

Der Gründer der Gruppe geht in den Ruhestand.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Christiane Genschel (Leiterin des Ganztagsgymnasiums Johannes Rau, l.) ließ sich die Abschiedsfeier für Michael Brischke (r.) nicht entgehen. Der Vater des Kabarettungsdienstes hatte einen Ehrenplatz sicher.                                                                                     Foto: Anna Schwartz

 

Barmen. 37 Jahre lang brachte er Schülern die Kunst des Kabaretts bei. Michael Brischke gilt zurecht als Vater des Kabarettungsdienstes. 1981 gründete er zunächst die „Kothener Putzkolonne“, nach seinem Schulwechsel 1993 dann den Kabarettungsdienst. Am vergangenen Samstag ging er offiziell in den Ruhestand.

 

An der Abschiedsfeier am Johannes-Rau-Gymnasium nahmen rund 150 Gäste teil. Viele von ihnen waren ehemalige Mitglieder der „Kothener Putzkolonne“ und des „Kabarettungsdienstes“. Sogar Gründungsmitglieder waren anwesend. Brischkes Nachfolger, Sebastian Paas, Karolin de Nocker, Luiza Budner, und das ehemalige Mitglied Rainer Wolf sorgten für ein mehrstündiges Programm mit Live-Musik, mehren Erinnerungen an die vergangenen Aufführungen sowie eigens für die Verabschiedung geschriebenen Liedern und Nummern.

 

Aktuelle Informationen zum Kabarettungsdienst am Ganztagsgymnasium Johannes Rau gibt es im Internet. Red

 

kabarettungsdienst.de

WZ-Wuppertal 25.4.2018

online:
http://www.wz.de/lokales/wuppertal/kabarettungsdienst-abschied-von-brischke-1.2668103