Der KABARETTUNGSDIENST wurde 1993 auf Initiative von Michael Brischke gegründet, nachdem dieser vom Gymnasium Kothen gekommen war, wo er von 1981 bis 1993 das Kabarett die „KOTHENER PUTZKOLONNE“ gegründet und geleitet hatte.
Schnell fanden sich Mitte 1993 auch an der Siegesstraße interessierte und engagierte Oberstufenschülerinnen und -schüler, die Kabarett selber machen wollten, d.h. Programme herausbringen, in denen jede Zeile von den Schülern selber stammt, möglichst auch jede Musiksequenz, von Requisiten, Programmheften, Plakaten etc. ganz zu schweigen.
Schon im April 1994 hatte ein erstes Programm Premiere unter dem Titel „VON RIESIEGEN NEBENWIRKUNGEN“; „der Erfolg der Erstaufführung konnte sich sehen lassen“ schrieb die Westdeutsche Zeitung unter der Überschrift „Der Alltag mit Biss und Humor unter der Lupe“. Viermal in der Schule, zweimal im „Forum“ und im Haus der Jugend Barmen war das Programm zu sehen.
Im Juni 1995 bekamen die Kabarettungsdienstler für dieses Programm beim bundesweiten Georg - Tappert - Preis einen Sonderpreis.
Die Beteiligten: Christine von
Maltzahn, Steffi Daedelow, Nina Wilms, Isabel Esch, Julia Stotz, Jeanette Petig, Dorothee Freese, Marcel Feldmann, Phillip Katenbrink und Robin Meis.
Schon acht Monate später hatte das zweite Programm Premiere; „SATIRISCHE VERSE“, zu den bisherigen Aufführungsorten traten die „Börse“ und ein erstes Gastspiel in Haan hinzu, wozu die dortige Presse schrieb: „Die ambitionierten Amateure ließen das kabarettistische Karussell derart schwungvoll rotieren, dass unter den Besuchern immer wieder Szenenapplaus aufbrauste:“
Ein Szenenphoto "Hinterm 7. Berg" (während der Verleihung des Titels "Schule ohne Rassismus" - zum Vergrößern klicken) zum fremdenfeindlichen Mordanschlag in Solingen nach dem Bild Schnewittchen und die 7 Zwerge.
Man sieht: Hannah Wintersohl, Julia Stotz, Steffi Daedelow, Markus Pörner, Nina Wilms und Montserat Coll. Außerdem beteiligt: Isabel Esch, Daniela Thöne, Amélie Oeking, Till Ufer, Robin Meis, Marcel Feldmann und Philipp Katenbrink. (zum Vergrößern anklicken)
Während der Erarbeitung des dritten Programms entstand, sozusagen „zwischendurch“ zum 8. Mai 1995 ein Programm mit historischen Nummern, die während des Faschismus’, zum Teil in Konzentrationslagern geheim geschrieben und aufgeführt wurden.
Sechs Monate später hieß das dritte Programm „WILLKOMMEN IM FREIZEITPARK DEUTSCHLAND“, ein Programm, von dem die WZ in der Überschrift schrieb: “Kabarett, wie es sein muss.“ Es hatte im November 1995 Uraufführung in Meinerzhagen, in Wuppertal kamen zu den bisherigen Aufführungsorten „Die Färberei“ hinzu, bei den Gastspielorten außer Haan auch Essen - Kettwig, die kabarettistische Heimat des Leiters Michael Brischke (Schülerkabarett „Die Kettwichte“), schließlich im Rahmen des 1. Wuppertaler Theatersommers Anfang Juli das Freizeitbad „Bergische Sonne“ in Wuppertal.
Die Beteiligten (v.l.o.):
(zum Vergrößern anklicken)
Tim Lattmann, Till Ufer, Daniel Faulenbach, Montserat Coll, Steffi Daedelow,
Robin Meis, Daniela Thöne, Jens Walther, Isabel Esch, Hannah Wintersohl und Julia Stotz,
Außerdem Janina Blomberg, Markus Pörner und Amélie Oeking.
Ab dem Sommer 1996 wurde mit dem vierten Programm ein erster Höhepunkt der Kabarettarbeit der Gruppe angepeilt: Die Zusammenstellung eines Gastspielprogramms aus ‘Highlights’ und aktuellen Nummern für eine Tournee durch die neuen Bundesländer. Ende Oktober hatte dieses Programm “VOLL AUF TOURen“ in Wuppertal Premiere und dann ging es im November 96 auf Gastspielreise nach Schwerin, Dresden und Magdeburg - überall mit großem Erfolg und viel Begeisterung - auch für die an dortigen Kontaktschulen von der Gruppe durchgeführten Kabarett-Workshops. Gespielt wurde dieses Programm dann noch an der Uni Wuppertal, in Haan, beim Kabarettfestival an der Uni Göttingen, im Landesinstitut für Schule und Weiterbildung in Soest und in Meinerzhagen, wo die dortige Zeitung unter der Überschrift „Rasant-spritzige Fahrt mit dem „Kabarettungsdienst“: “Was das Schülerkabarett bot, war schaurig schön, voller Esprit und nachdenkenswert gleichermaßen.“
Die Beteiligten (v.l.o.):
(zum Vergrößern anklicken)
Karolin Viseneber, Hannah Wintersohl, Montserat Coll, Swantje Büssenschütt,
Daniela Thöne, Tim Lattmann, Petra Hausmann, Michael Brischke,
Martin Polczyk, Till Ufer, Robin Meis, Markus Pörner und Daniel Faulenbach
Das fünfte Programm „SPARPROGRAMM - SCHONGANG“ hatte schon knapp drei Monate später Premiere, am 19.April 97. Darüber schrieb die „Westdeutsche Zeitung“: Es ist schon beeindruckend, mit welchem Grad an Professionalität die Schülergruppe ihr Kabarett über die Bühne bringt. Die Texte, die die jungen Leute selbst schreiben, haben es in sich, und auch an schauspielerischem Talent mangelt es dem „Kabarettungsdienst“ nicht.“ Vier Mal in der Schule, im „Forum“, im Gymnasium Haan, in der „Börse“, der „Färberei“ und am Carl-Fuhlrott- Gymnasium war das Programm dann zu sehen, außerdem in Ausschnitten beim Sparkassenjubiläum, beim Abiball und an der Uni Wuppertal. Höhepunkt und Abschluss bildete ein Auftritt in der Alarmhalle der Hauptfeuerwache Wuppertal anlässlich des 2. Wuppertaler Theatersommers. In diesem Rahmen beteiligte sich die Gruppe auch am 1. Bergischen Kabarett- und Satirepreis und gewann den Preis in der Kategorie „Schülerkabarett“.
Die Beteiligten (v.l.o.):
(zum Vergrößern anklicken)
Michael Brischke, Robin Meis, Tim Lattmann, Till Ufer, Markus Pörner,
Amelie Oeking, Daniela Thöne, Montse Coll, Silvia Munzon, Swantje Büssenschütt, Karolin Viseneber und Hannah
Wintersohl
Das Schreiben des sechsten Programms begann im Herbst 1997 mit der Neuerung, auch während der Textphase zu besonderen Anlässen aufzutreten und dazu spezielle Programme zusammenzustellen: So am 1.10.97 auf der landesweiten „2.Wuppertaler Antistresstagung“ der Uni Wuppertal und der GEW, auf der Abschlussveranstaltung der „Wuppertaler Eine Welt Wochen“ am 2.11.97 im Schauspielhaus, auf Einladung von „amnesty international“ und der Begegnungsstätte „Alte Synagoge“ dort am 26.11.97 zur Ausstellung „Feindbilder - Flüchtlinge in Europa“, bei der 50-Jahr-Feier der GEW-NW am 4.3.98 in der Mercatorhalle Duisburg, bei der Projektvorstellung „Wenn Dichter stören“ (zum Jahrestag der Bücherverbrennungen) am 22.3.98 erneut in der “Alten Synagoge“ und schließlich am 15.5.98 ein Gastspiel bei der GEW Gütersloh.
Am 14.6.98 hatte das sechste Programm „FRISCH GESTRICHEN“ schließlich Uraufführung im Jugendzentrum Meinerzhagen, worüber die „Meinerzhagener Zeitung“ schrieb: „Ein Feuerwerk brillanter Ideen: Mutig, witzig und frisch waren die Textbeiträge, die die Zuschauer zu Lachsalven verführten.“ Und die Meinerzhagener Zeitung: „Was die Schülerinnen und Schüler mit einem gerüttelt Maß an Mut und Witz auf die kleine Bühne brachten, war Bissigkeit und Komik pur.“ Am 22.8.98 wurde dann die Premiere in der Schule gefeiert, hier schlossen sich noch zwei weitere Aufführungen an. Wie im Vorjahr war die Hauptfeuerwache wieder Spielort im „Theatersommer“, außerdem spielten wir noch in der „Färberei“, dem „Haus der Jugend“ und im neuen „Forum Maximum im Rex“; außerhalb Wuppertals in Witten (auf Einladung der GEW dort), der Gesamtschule Hattingen und im Schulzentrum Walder Straße in Haan.
Die Beteiligten des 6.Programms:
(zum Vergrößern anklicken)
Das nächste Projekt war eine Gastspielreise nach Baden-Württemberg im Juni 1999 mit Auftritten in Mössingen, Reutlingen und Hechingen sowie auf dem Kirchentag in Stuttgart vom 17. bis 19.Juni 1999. Dort fanden drei eigene Auftritte statt, eine Kabarett-Session gemeinsam mit 5 anderen Kabaretts sowie die Mitgestaltung einer Großveranstaltung auf dem Killesberg. Die Presse in Hechingen z.B. schrieb: „Begeistert war das Hechinger Publikum von den Darbietungen des „Kabarettungsdienstes“ allemal, davon zeugte nicht zuletzt die energisch geforderte (und gewährte) Zugabe. (...) – hervorragend, eine echte Alternative zum inzwischen einschläfernden TV-Scheibenwischer.“
Kurz nach dieser Gastspielreise, am 21.August 1999, hatte das siebte Programm“ mit dem Titel „50 JAHRE UND KEIN BISSCHEN LEISER“ Premiere, worüber die „Westdeutsche Zeitung“ schrieb: „Die Erstaufführung der Kabarettgruppe vom Gymnasium Siegesstraße war brillant.“ Und die „Wuppertaler Rundschau“: „Selbstsicher, trotz Premierenanspannung, zeigen die Akteure ihre darstellerischen Fähigkeiten und können auch musikalisch überzeugen.“
Weitere 3 Aufführungen folgten an der Schule, die Aufführung des Theatersommers in der Hauptfeuerwache wurde zum festen Termin wie auch bei der „Färberei“. Die Schulen in Haan wollten diesmal eine gemeinsame Aufführung, die Gesamtschule in Hattingen wieder ihre eigene und allen war gemeinsam, dass sie besonders gut besucht waren. Auf Einladung von Rainer Wolf (einem Ehemaligen von Michaels „Kothener Putzkolonne“ und seit Jahren freier Kabarettist in Wuppertal) spielten wir zum ersten Mal bei der „Einstweiligen Vergnügung“.
Vom 31.3.-2.4.2000 traten wir mit einem extra zusammengestellten Programm bei Kabarett – Festival in Babenhausen (Hessen)auf, zusammen mit 5 weiteren Gruppen. Die „Babenhäuser Zeitung“ schrieb: „Die zwölf Schülerinnen und Schüler beeindruckten durch Ideenreichtum und handwerkliches Können. Von allen Gruppen des Festivals waren sie dem klassischen Kabarett am stärksten verpflichtet.“ Ein weiterer Auftritt in der Textphase des 8. Programms war dann am 6.5. anlässlich der Eröffnung der 7. Wuppertaler „Eine Welt Wochen“ auf einem Ökobauernhof.
Das achte Programm„RÜCKGRATLOSE AUFKLÄRUNG“ hatte am 26. August 2000 Premiere. Darüber schrieb die „Westdeutsche Zeitung“ unter der Überschrift „Temporeich und witzig“: „14 Nummern zu Themen der Zeit von bemerkenswerter Aktualität standen auf dem Programm, ausschließlich von den Schülern geschrieben. (...) Der „Kabarettungsdienst“ widerlegte nachhaltig das verbreitete Vorurteil, die Jugend lebe und denke nur vordergründig.“Und die „Wuppertaler Rundschau“: „Ein temporeicher Abend, der so manche Nummer bot, die knochenhart mit dem Alltagswahnsinn konfrontierte.“
Weitere 2 Aufführungen folgten an der Schule, wie üblich an der Hauptfeuerwache, im „Haus der Jugend Barmen“, in der „Färberei“ und für die Schulen in Haan diesmal wieder im Schulzentrum Walder Straße. Neu hinzu kam das Cafe „ADA“ in Wuppertal und das Kolpinghaus in Schwelm (auf Einladung des katholischen Jugendamtes). Hinzu kamen Kurzauftritte auf besondere Einladung bei einer Veranstaltungseröffnung „Menschenskind was für eine Zukunft“ und einer Kulturveranstaltung „Gegen Rechtsradikalismus und Gewalt“.
Höhepunkt dieses Programms aber waren sicherlich die Auftritte auf der EXPO in Hannover vom 7.-10.9. in der Jugendstadt JAM CITY und im BIG TIPI auf dem Expogelände selbst (auf Einladung der „Bundesvereinigung kultureller Jugendbildung“). Wegen des großen Erfolgs folge ein weitere Einladung für den 22.10. durch den „Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten“.
Beteiligte (auch oben - aus dem damaligen Programmheft - zum Vergrößern
anklicken)
Auch während der Textphase des neunten Programms gab es einzelne Auftritte: So am 26.1.2001 auf der Gedenkveranstaltung der Stadt Wuppertal an die Opfer des Nationalsozialismus. Am 3.2. gestalteten wir den Abschlussabend der „Konferenz der Kinder- und Jugendarbeit der Ev. Kirche Hessen/Nassau“ in Höchst (Odenwald).
Vom 13.-17. Juni 2001 spielten wir auf dem Kirchentag in Frankfurt mit 3 Aufführungen.